Teilhabe & Pflege

Als Forscher*innen und als Mut- und Möglichmacher*innen setzen wir uns für Teilhabe und Selbstbestimmung nach dem Bundesteilhabegesetz ein.

Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) kamen nicht nur die Personenzentrierung und das Wunsch- und Wahlrecht für Leistungsberechtige. Darüber hinaus wurden Begriffe wie Wirkung und Wirksamkeit der Leistungen eingeführt.

Wir arbeiten aktuell an der sinnhaften Prüfbarkeit unserer Qualität als Vorlage für die Leistungsträger. Die Angebote der Eingliederungshilfe sollen überprüfbar gemacht werden (§ 128 SGB IX).

ℹ️ Bundesteilhabegesetz

Das BTHG ist ein umfassendes Gesetzespaket, das für Menschen mit Behinderungen viele Verbesserungen vorsieht.

Das machen wir

Schwerpunktmäßig sind Die Robben Wulfsdorf gGmbH als ambulanter Pflegedienst mit Pflegefachkräften und Pädagogen im Sozialraum in Ahrensburg Wulfsdorf tätig. Die dort lebenden zu betreuenden Menschen aktivieren mit ihren starken sozialen Kompetenzen den Kulturort mit.  Die in zugewandter Nachbarschaft lebenden Menschen schaffen einen Lebens- und Arbeitsort, in denen Menschen mit Behinderung ihre vereinbarten Förderungen und Unterstützungen erfahren und ein gemeinsames kulturell anregendes Leben gestalten.

Gegründet wurden Die Robben Wulfsdorf gGmbH von der Elterninitiative Die Robben e.V. aus dem Friedrich-Robbe-Institut zusammen mit der Hermann Jülich Werkgemeinschaft e.V. (HJW) im Jahr 2013. Grundlage ist das anthroposophische Menschenbild. 

Haus am Dorfplatz

Durch die Benno und Inge Behrens-Stiftung wurden in den Wohngebieten Allmende und Wilde Rosen drei Apartmenthäuser erbaut, in denen behinderte Menschen in ihrem selbst angemieteten Wohnraum leben können.

Jedes Apartmenthaus verfügt über eigene Wohnungen mit Terrassen/Balkonen und Gemeinschaftsräumen.

Die von Pfleger*innen und Pädagog*innen betreuten Menschen bilden aus der Beziehung zu ihren Betreuer*innen heraus eine eigene Gemeinschaft in den Häusern und pflegen ein Leben im Sozialraum Allmende und Wilde Rosen. Sie trauen sich aus dem Vertrauten zu bekannten Nachbarn und Betreuern hinaus und erleben ihre ganz individuellen Beziehungen zu anderen Menschen. Vor der Individualität jedes Einzelnen/jeder Einzelnen entsteht ein Mehrwert in der Beziehungskultur und schafft so Grundlagen für gelungene Beziehungen. Ein Höchstmaß an dialogisch-zugewandter Kultur wirkt und bewirkt eine Atmosphäre des Vertrauens und ist damit Startpunkt für den Mut, neue Lebens- und Arbeitserfahrungen zu machen.

ℹ️ Allmende Wulfsdorf

Allmende-Wulfsdorf ist Norddeutschlands größtes Dorfprojekt für gemeinsames Wohnen und Arbeiten unter ökologischen Gesichtspunkten.

Das Zusammenleben in den Apartmenthäusern schafft ein „Wir“, das in die Nachbarschaft wirkt und Menschen interessiert. Zum Stammtisch im Robben Café kommen u.a. Menschen aus den Sozialräumen Allmende und Wilde Rosen und sind beeindruckt von Menschen mit geistiger Behinderung, die aus tiefster sozialer Kompetenz vom Handeln erzählen. Ebenfalls aus der Nachbarschaft kommen Menschen, die als Mitarbeiter*innen bei uns starten oder die aktiv zum Thema Inklusion bei uns einsteigen. Wir stehen in enger Kooperation mit der Hermann Jülich Werkgemeinschaft und wurden gemeinsam mit dem Lauensteinpreis 2020 für den fortschrittlichen Geist der aktiven Inklusion geehrt.

ℹ️ Wilde Rosen

Wilde Rosen ist das Nachbarprojekt der Allende Wulfsdorf und verfolgen auch ein gemeinschaftliches, nachbarschaftliches und ökologisches Wohnen und Arbeiten im Grünen.

ℹ️ Robben Café

Das Robben Café ist ein inklusives Restaurant-Café, im Wohnprojekt der Wilden Rosen.

Das Robben Café dient als Rezeption für alle an dem Projekt interessierten Menschen und ist Ankommens- und Austauschort für eine entwicklungsfördernde Beziehungskultur.  Dieses herzliche Willkommen stützt Wohn- und Arbeitsverhältnisse, Freizeitaktivitäten und das kulturelle Leben.

Gesellschaftlicher
Auftrag

Bei den Robben Wulfsdorf betrachten wir die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft als unseren wesentlichen Auftrag. Mit zeitgemäßen sozialen Strukturen, innovativer Forschung, Ausbildung und neuen Formen der Zusammenarbeit in der Pflege und Pädagogik wollen wir modellhaft weiterhin über die Region hinaus wirken, obwohl sich unser Versorgungsauftrag zunächst primär auf den Sozialraum Ahrensburg Wulfsdorf bezieht.

Unsere Mitarbeiter*innen

Mitarbeiter*innen gestalten zu dem zu betreuenden Menschen ein individuelles und einzigartiges Verhältnis im Rahmen der therapeutischen Gemeinschaft. Wer so arbeiten will, ist auf eine gute interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit mit Mitarbeiter*innen aus allen Bereichen angewiesen.

Es bilden sich therapeutische Gemeinschaften in den Apartmenthäusern, die die Arbeitsteilung bejahen und bewusst gestalten. Verbindliche Absprachen unterstützen diese lernende Gemeinschaft und zeigen sich als Vorbild für den zu betreuenden Menschen. Die zielgerichtete Arbeit an den alltäglichen Aufgaben und Zukunftsprojekten entspringt vorrangig der Einsicht und Eigeninitiative der Verantwortlichen, der Betreuten sowie der Mitarbeiter*innen.

Bei Entscheidungsprozessen wollen wir nach folgendem Prinzip vorgehen:

  • Bildgestaltung mit allen Menschen, die mit dem Thema zu tun haben
  • Urteilsfindung und -bildung
  • Treffen von gemeinsamen Entscheidungen aller Beteiligten 

Freiheit kann entstehen, wenn im Rahmen der gemeinsamen Ziele der Initiative des Einzelnen und der Entwicklung seiner Fähigkeiten Raum gegeben und von ihm verantwortliches Handeln erwartet wird. Gleichheit kann entstehen, wo im Respekt vor der Würde des Anderen und in Anerkennung seiner Andersartigkeit eine Kultur verbindlicher Absprachen entwickelt wird, die dem Interessenausgleich dient. 

Qualifikationen unserer Mitarbeiter*innen 

Die erforderliche fachliche Qualifikation der Mitarbeiter*innen ergibt sich aus der Aufgabenstellung, die im geplanten Umfang und in gegenseitiger Ergänzung im Team gewährt wird. Basis sind die bewilligten Leistungsvereinbarungen der zu begleitenden Menschen mit den jeweiligen Kostenträgern. Ebenso wichtig wie die nachgewiesenen fachlichen Kompetenzen sind die achtsamen, aktivierenden und dialogischen Kommunikationsfähigkeiten der Mitarbeiter*innen verbunden mit gut ausgebildeten sozialen Kompetenzen im Umgang mit Menschen. Offenheit für die Anthroposophie und den christlichen Entwicklungsimpuls sind wichtige Voraussetzungen für einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin, der/die eine Tätigkeit bei uns aufnimmt. 

Pflegefachkräfte arbeiten mit pädagogischen Fachkräften zusammen und wirken in vereinbarter Weise gemeinsam. Der zu betreuende Mensch lebt vom vorbildhaften Verhalten und der gelungenen Beziehung im Team und zu den zu begleitenden Menschen.

Ehrenamtliche Kräfte sind herzlichst willkommen, werden fachlich begleitet und erfahren Inhouse-Fortbildungen zu unterschiedlichsten sozialtherapeutischen Themen. 

Fachkräfte haben rhythmisch veranlagte Fortbildungen und bilden sich aus einem intensiven Eigeninteresse heraus fort. Den aktuellen Wissensstand der Pflege und Pädagogik bilden wir stets in unseren Fortbildungen ab.

Würdest gerne bei uns arbeiten?

Qualität

Unsere Arbeit soll sichtbar werden. Dazu gehört zum Selbstverständnis unserer Unternehmenskultur, die Urteilsfähigkeit des Einzelnen zu schulen und ein Gespür für Qualität zu entwickeln. Allen Maßnahmen zur Verbesserung geht voraus, systematisch und konsequent latente Fehlerquellen aufzuspüren und ihnen entgegenzuwirken. Denn aus Fehlern können wir lernen. Wir arbeiten mit der GAB-Methode, um die von uns angestrebte Qualität in allen Bereichen weiterzuentwickeln und festzuschreiben. Daher führen wir in vielen Bereichen eine Kultur von Prüffragen ein und führen Evaluationsprozesse durch. Zur Qualitätsentwicklung gehören auch die fachliche Weiterbildung jedes einzelnen Mitarbeiters/jeder einzelnen Mitarbeiterin und ebenso das Leben von Leidenschaften. Wir sind sehr bemüht im Rahmen unserer Sozialraumarbeit auch die Kompetenzen der Mitarbeiter*innen über die fachliche Arbeit hinaus zu fördern und für Spaß bei der Arbeit zu sorgen. Diese ist eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige und wirksame Qualitätsentwicklung.

Achtsame, dialogische  Gespräche sind Üb- und Lernfeld zugleich. Nur so kann der betreute Mensch sich wiederfinden in einem Netz von Menschen, die miteinander umgehen wollen und umgehen können. Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, bilden sie Gemeinschaften auf Zeit.

Das Üben und Erlernen der eigenen Arbeitsanalyse und die Selbstreflektion des eigenen Handelns sichert uns sinnstiftende Entwicklungen.  

Eingliederungshilfe

Die Tatsache, dass die Eingliederungshilfe intensive Gespräche zwischen Betreuten und Betreuer*in möglich macht und Alltagserleben zusammen angeschaut wird, sichert das Besprechen von in der Vergangenheit aufgetretenen und in der Zukunft auftretenden Problemen. 

Die sozialtherapeutisch betreuten Menschen in den Apartmenthäusern sichern das Zusammenleben mit meist gleichaltrigen zu betreuenden Menschen. Die Menschen sind über das Zusammenleben in der Übergangsphase von der Primärfamilie zum eigenen Wohnen mit Gleichaltrigen. Der Wohnort – das Apartementhaus –  ist der Ort, der für die Einübung sozialen Lernens prädestiniert ist und die Bewohner auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet. 

In der ambulant betreuten Wohnform finden durch die Bezugsbetreuung angelegte, begleitete Gruppenprozesse statt. Es entwickelt sich eine spezielle pädagogische Begleitung, die die Freiwilligkeit des Aufenthaltes in der Gruppe, der Selbstversorgung und den daraus resultierenden Aufgaben und Pflichten des Einzelnen gegenüber der Gruppe beinhaltet. Das Leben ergibt sich aus dem unmittelbaren Zusammensein mit Nachbarn, der besonders persönlichen Beziehung zu den professionellen Betreuern im Einzelbezug und dem ganzen Betreuerteam sowie den Eltern.

In der Gruppe schafft die Summe der positiven Grundatmosphäre und des achtsamen, respektvollen Miteinanders eine Stabilisierung von guten, gelungenen Beziehungen, auf die jeder aufbauen kann.

Es werden gemeinsam Rituale vereinbart und gepflegt, die von Apartmenthaus- zu Apartmenthaus unterschiedlich gelebt werden, u.a. die morgendliche Frühstückssituation, der abendliche Ausklang, die Tagesrhythmen zu Verabredungen, eine offene Dialogkultur, Geburtstagsgestaltungen und Ferienfahrten.

Wie kommen die Themen in die Gewohnheiten und welche Rituale werden bewusst angelegt? Dies geschieht durch Vereinbarungen in den Mitarbeiterkonferenzen und in den Bewohnerkonferenzen.

Die tägliche sozialtherapeutische Bezugsbegleitung spannt einen Lebensraum, in dem Geborgenheit, Entspannung für entwicklungsfördernde Ansprachen gelebte Praxis sind. Das Miteinander formt sich aus dem Bewusstsein, aus Fehlern Erkenntnisse zu bilden und daraus lernen zu wollen.

Mit den Bewohnern wird immer eine realitätsnahe Sicht und Lösung auf alltägliches Geschehen erarbeitet. Es werden positive und zielführende Konfliktlösungswege gesucht und gegangen.

Inklusion

Die bewusste Inklusionsarbeit ist das, was uns als ambulanter Pflegedienst über das eigentliche Maß der Tätigkeit hinaus auszeichnet. Wir bewirken in besonderer Weise Sozialräume und wirken gesellschaftlich-kulturell. Das geht aber nur, wenn wir die innere Haltung des Innehaltens pflegen, uns bewusst in die Begegnungen mit anderen stellen und uns selbstbewusst auch unseres Selbst bewusst sind. Erst dann wissen wir, wo unsere Grenzen sind, haben die Zeit zu beobachten und nach dem Wesen des Anderen zu „forschen“ und es anzunehmen. Aus dieser Beziehungsgrenze heraus, können wir das annehmen, was uns entgegenkommt und eine Reflektionsqualität entwickeln, die unser Handeln prägt. Die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins und des Sozialbewusstseins sind Ziele des Handelns der Betreuer*innen. 

Die Mitarbeiter*innen sind Raumplaner. Sie arbeiten nicht nur direkt mit dem Menschen, sondern denken und planen darüber hinaus Wege mit den Betreuten, die sie begleiten. Die Selbstbestimmung des einzelnen Menschen kann so verstanden werden und in den Vordergrund rücken. Durch das Konzeptdenken der persönlichen Zukunftsplanung und der Biografiearbeit zeigt sich die angestrebte Entwicklung der Betreuten und die der begleitenden Mitarbeiter*innen.